Wir haben gefragt, Ihr habt geantwortet…

Wir hatten die Tage bei den Menschen, mit denen wir per Mail verbunden sind (und in den sozialen Medien) nachgefragt, wie es bei uns weitergehen sollte. Für die Befragung haben wir nur wenig Zeit gehabt und trotzdem in kurzer Zeit 58 Rückmeldungen erhalten. Hier nun die Ergebnisse!

Ist in Viernheim noch Bedarf für eine weitere Bestellrunde für Balkonkraftwerke?

Ja, offenbar schon. Denn 28 Prozent sagten „Ja, unbedingt“ und weitere 53 Prozent „glaube schon“. Gesagt getan, die fünfte Runde ist in Planung und am 14. Mai ist Infoabend zur fünften Runde.

Nur neun Prozent sehen den Bedarf als gedeckt an und weitere neun Prozent können es nicht einschätzen. Das ist ein klares Votum und wir machen die fünfte Runde! (Hatten wir uns auch so irgendwie gedacht, denn es kamen die vergangenen Monate immer wieder mal Anfragen rein.)

Betreiben Sie selbst ein Balkonkraftwerk?

Dabei betreiben 84 Prozent der Befragten selbst ein Balkonkraftwerk, was nicht verwundert, weil wir haben insbesondere in der Community die Fragen gestellt. Immerhin sehen so vielen Leute, die schon eins haben, weiteren Bedarf. Mal schauen, wie sich die fünfte Runde darstellt.

Messen Sie, wie viel Strom Sie verbrauchen und erzeugen?

Wir hatten einmal mit den Deye Wechselrichtern von vorneherein Möglichkeiten gehabt, die Stromerzeugung der einzelnen Balkonkraftwerke live einzusehen. Zudem haben wir in Workshops erläutert, was man noch tun kann, um den eigenen Verbrauch und die eigene Stromerzeugung zu verfolgen. Daher überraschen die folgenden Antworten auch nicht.

64 Prozent der Befragten messen ihren Verbrauch und ihre Erzeugung. 14 Prozent haben es anfangs gemacht und dann aus den Augen verloren. Aber dies ist ein Effekt der gesamten Aktion: Man wird achtsamer auf die eigenen Verbräuche und darauf, ob man die Verbräuche nicht auf Zeiten legen kann, wo die Sonne scheint.

Aber immerhin: 22 Prozent messen auch nicht. Auch gut!

Haben Sie Interesse an einem Stromspeicher für Ihr Balkonkraftwerk?

Ein spannendes Thema werden sicherlich noch die Stromspeicher werden. Wir haben immer wieder mal Anfragen bekommen, wann denn Speicher auf den Markt kommen, die man hier anschließen kann. Wir verfolgen das Thema aufmerksam, raten aber aktuell noch davon ab. Momentan sind die Speicher immer noch recht teuer und damit nicht wirklich wirtschaftlich. Trotzdem gibt es Leute, die uns (augenzwinkernd) gesagt haben, sie wollten lieber einen Speicher für 800 Euro kaufen, als 20 Kilowattstunden pro Jahr den Stadtwerken zu schenken…

Das bestätigt sich dann auch in den Antworten. Das Interesse an Stromspeichern ist hoch, was uns anspornt, nach guten Angeboten die Augen offen zu halten. Sicherlich lässt sich da noch was machen, wenn wir eine Sammelbestellung aufgeben! Allerdings warten wir noch etwas Zeit ab. Die Zeit ist auf unserer Seite und die Preise sinken noch. (Wir halten Sie dazu auf dem Laufenden, wenn Sie auf unserem Verteiler stehen!!)

Wünschen Sie sich weitere Workshops?

Dann hatten wir gefragt, ob man sich weitere Workshops wünscht. Die Frage war insofern schwierig, als dass wir keine Antworten vorgegeben haben und man Wunschthemen nennen musste. Rund ein Drittel der Befragten hat hier Vorschläge unterbreitet.

Am häufigsten wurde das Thema Speicher genannt, eventuell auch als Do-it-yourself-Version zum Selberbauen. Da der Großteil der Community nicht zu den Nerds gehört, suchen wir vor allem nach einer einfach zu bedienenden Version von Speicher und sind hier auch schon mit einem Hersteller im Gespräch. Das Selberbauen ist zwar etwas „nerdig“, also etwas für Technik-Nerds, aber hier gibt es im Team einige Fürsprecher auch in diesem Bereich mal was anzubieten.

Dann wurde der digitale Stromzähler noch genannt. Hierzu hatten wir bereits einen Workshop gemacht, können wir aber auch gerne noch mal wiederholen.

Das nächste Thema war das Thema Messen und Visualisierung von Daten, ggf. auch in Kombination mit dem Thema Smarthome. Auch hier halten wir die Augen offen nach Möglichkeiten, die bezahlbar sind und nicht Jahre brauchen, bis sie sich amortisieren. Wir hatten ja mal einen Workshop zum „Powerfox“ gemacht, aber hier sind die einmaligen und später laufenden Kosten einfach zu hoch gewesen. Wir haben das Thema auf dem Schirm und schauen, wann und wo es ein gutes und vor allem bezahlbares Produkt gibt.

Soweit hatten die gewünschten Themen alle mit unserem Anlass „Balkonkraftwerk“ zu tun. Ein Wunsch nannte das Thema „wirtschaftliche Wärmedämmung im Altbau“ als Thema. Wir schauen auch schon weiter, denn es gibt noch mehr Themen, die relevant sind. Dämmung und Sanierung standen bisher nicht auf dem Programm, sondern eher der technische Part mit Wärmepumpen & Co, aber auch für eine günstige Sanierung des Altbestandes in unsere Stadt wollen wir Lösungen finden.

Was würden Sie gerne mal besichtigen?

Bürger Initiativ hat ja 2022 (vor der Namensfindung!) mit Besichtigungen begonnen. Die Kläranlage in Weinheim als auch das Geothermiekraftwerk bei Landau standen auf dem Programm. Wenn man sich mit dem Thema Energiewende beschäftigt, ist es oft hilfreich zu wissen, was denn wie so funktioniert und Besichtigungen sind hier ein gutes Mittel. Abgesehen davon ist es ja auch einfach interessant, bestimmte Dinge mal gesehen zu haben. Aus diesem Grund haben wir verschiedene Einrichtungen bereits auf dem Schirm und mal um eine Interessensbekundung der von uns gefundenen Themen gebeten.

Die Prioritätenliste können Sie hier einsehen und wir werden sicherlich den Besuch beim ZAKB zeitnah angehen.

Was wäre noch eine Besichtigung wert?

Dann hatten wir gefragt, was die Befragten sich noch gerne ansehen würden. Hier die Antworten:

Hier werden wir schauen, was wir draus machen.

Der letzte Punkt ist auch interessant, wenn auch vielleicht eher als Vortrag. Fernwärme ist für viele Städte ein Thema. Zum Beispiel will Mannheim sein Fernwärmenetz so ausbauen, dass mit Fernwärme 80 Prozent der Haushalte versorgt werden können. Das ist spannend. Viernheim ist lange nicht so weit. Viernheim hat zwar ein kleines Fernwärmenetz, hier sind aber nur 200 Haushalte angeschlossen (von geschätzt über 10.000 Haushalten) und natürlich das Rhein-Neckar-Zentrum.

Die Angst vieler vor der Fernwärme ist, dass man sich anschließen muss und sich damit abhängig macht von einem Wärmelieferanten. In Viernheim wären das dann die Stadtwerke, die unter politischer Kontrolle stehen. EIGENTLICH könnte also die Politik hier Einfluss üben und es bürgerfreundlich gestalten. Allerdings hat sie zum Höhepunkt der Energiekrise auch die extrem hohen Strompreise zugelassen, so dass man kritisch fragen muss, ob man sich hier tatsächlich verlassen sollte. Auch die Preise für Fernwärme sind in Viernheim ganz ordentlich: 15 Cent pro Kilowattstunde wohingegen man in Mannheim nur 8 Cent bezahlt.

Also auch das ein interessantes Thema, welches man kritisch beleuchten muss.

Der Hinweis auf die Besichtigung eines privaten BalkonkraftHEIZwerks ist auch ein schöner! Wobei das gar nicht so unrealistisch ist, wenn man es etwas offener betrachtet und darapüber diskutiert, ob nicht mehrere Häuser nebeneinander sich nicht auch eine Heizung teilen können… Interessantes Modell übrigens!

Wo ist noch Platz für größere PV-Anlagen?

Als Letztes haben wir gefragt, wo noch Platz für größere PV-Anlagen ist. Die Stadt hat ja ihre Immobilien und Grundstücke weitgehend durchgeprüft und kam zum Schluss, dass nun alles belegt ist, was belegt werden kann. Insofern lohnt hier wieder der Blick von außen und wir haben folgende Liste von Vorschlägen bekommen:

Mit der Liste werden wir weiterarbeiten, die Stadt, aber ggf. auch private Eigentümern auf die Möglichkeiten ansprechen. Und – im Vertrauen gesagt – denken wir auch über die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft nach, mit der wir dann in Abstimmung mit den jeweiligen Eigentümern selbst Anlagen errichten.

Ausgangspunkt dieser Idee ist der Kinderspielplatz Spitalplatz. Der Spielplatz ist der prallen Sonne ausgesetzt, es gibt im Sommer keinen Schatten und Bäume sind wegen der darunter liegenden Tiefgarage nicht möglich. Wir diskutieren das mit verschiedenen Menschen, suchen nach einer bezahlbaren technischen Lösung um eine Anlage über die Spielgeräte zu bauen, sprechen mit potenziellen Sponsoren etc. Da sollte also noch einiges möglich sein in Viernheim und es wird spannend, wie ernst es die Stadt mit ihren Bemühungen meint und ob sie sich auf entsprechende Angebote aus der Bürgerschaft einlassen wird.